Tonnenheide ist ein Ortsteil der Stadt Rahden im Norden von Nordrhein-Westfalen. Die Ortschaft grenzt an Niedersachsen.
In dem Ortsteil, der 1858 aus verschiedenen Bauernschaften entstand, leben heute 1784 Menschen.
In dem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Gebiet gibt es einige Sehenswürdigkeiten, wie den Großen Stein (einer der größten Findlinge Norddeutschlands) und eine Windmühle.
- Der Galerie-Holländer wurde 1878 erbaut. Sein verputzter „steinerner Achtkant“ auf dem ebenfalls achteckigen zweigeschossigen Unterbau ist äußerst auffällig. Die windgängigen Segelflügel und der Stert machen diese weithin sichtbare Windmühle zu einem begehrten Fotoobjekt.
Die Mühle wurde aus rund 150.000 Ziegelsteinen, die im Feldbrand in Tonnenheide hergestellt wurden, erbaut. Sie liegt an der Westfälischen Mühlenstraße und an der Mühlenroute. Seit 1995 ist die Tonnenheider Mühle einer weiteren Nutzung zugeführt: Im zweiten Obergeschoss befindet sich ein Standesamt. Hier kann man sich, fernab von allen Amtsstuben, das „Ja-Wort“ geben; dies dürfte für viele ein unvergessliches Erlebnis sein. In dem neben der Mühle errichteten Fachwerkgebäude besteht die Möglichkeit, einen Umtrunk, ein Sektfrühstück oder ein kleines Buffet einzunehmen.
- Der Große Stein ist rund zehn Meter lang, sieben Meter breit und drei Meter hoch. Das Gewicht beträgt etwa 350 Tonnen. Der Findling ist etwa eine Milliarde Jahre alt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammt der Stein aus der 750 Kilometer entfernten schwedischen Provinz Blekinge. Er ist einer der größten bekannten Findlinge Norddeutschlands.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Stein freigelegt und vermessen. Damalige Versuche, den Stein zu heben, scheiterten genauso wie die Versuche einer britischen Pioniereinheit und des Bundesbahn-Zentralamtes aus Minden. Am 30. August 1981 gelang es dann endlich, den Stein zu heben und an seinen heutigen Standort (rund 70 m vom Fundort entfernt) zu bringen.
Geschichte
1858 entstand aus Wehe II die Gemeinde Tonnenheide mit den Bauernschaften Hahnenkamp, Küthe, Linteln, Nutteln und Schmalge. Bis zur Gebietsreform am 01. Januar 1973 wuchs die Bevölkerungszahl auf 2.000 Einwohner. Die Ortsteile Schmalge und Osterwald wurden 1973 der Stadt Espelkamp zugeordnet. Die restlichen Ortsteile gehören seitdem als Ortschaft Tonnenheide der Stadt Rahden an.
Land und Leute
In Tonnenheide leben auf einer Fläche von 17,8 qkm 1.700 Einwohner, davon sind 48,12 % Frauen (818) und 51,88 % Männer (882). Die Ortschaft Tonnenheide zeichnet sich durch die rege Vereinstätigkeit aus. Die Vereine und Vereinigungen bilden eine gute Dorfgemeinschaft. So hat die Ortschaft etliche Male am Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen.
Unterhaltungs- und Freizeitangebote
Tonnenheide ist immer einen Ausflug wert. Neben der Tonnenheider Windmühle, die Hochzeitsmühle, gibt es noch weitere lohnenswerte Ausflugsziele, wie z.B. das „Weiße Moor“, den „Großen Stein“ oder die zahlreichen Biotope.
Der „Große Stein“
Der „Große Stein“ von Tonnenheide ist 10 Meter lang, 7 Meter breit und 3 Meter hoch. Sein Gewicht beträgt etwa 350 Tonnen.
Er ist der größte zur Zeit bekannte Findling in Norddeutschland. Beim Backtag am „Großen Stein“ gibt es frischen Kaffee, selbstgebackenes Brot und Platenkuchen aus dem Backhaus.
Tonnenheider Hochzeitsmühle
Die Windmühle Tonnenheide, Tonnenheider Hochzeitsmühle, stammt aus dem Jahre 1878. Sie ist eine Galerie-Holländerwindmühle. Seit 1996 steht sie heiratswilligen Paaren als Standesamt zur Verfügung.
Informationen über die Tonnenheider Windmühle finden Sie hier:
www.heimatverein-tonnenheide.de
Das `Weiße Moor`
Ein Kleinod und ein interessantes Fleckchen Erde in sonst weitgehend von der Agrarstruktur geprägten Landschaft ist das „Weiße Moor“. Bis Anfang der Fünfziger hatte das Moor noch wesentlich größere Ausdehnung. Das „Weiße Moor“ wurde vom 24. August 1985 mit einer Fläche von 46,12 ha, wobei das Kerngebiet ca. 25 ha groß ist, unter Naturschutz gestellt.
Am Beginn des Wanderweges (Ecke Hindenburgdamm) wurde ein Aussichtsturm errichtet. Naturliebhaber haben hier die Möglichkeit, einen weiten Blick über das Naturschutzgebiet zu werfen. Der Wanderweg führt rund um das Moor und zum „Großen Stein“.
Hügelgräber im Wiemelkenmoor
Hügelgräber sind Gräber aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit mit einer zeitweise noch heute sichtbaren Aufschüttung, z.B. aus Erde oder Sand. Im Tonnenheider Wiemelkenmoor befinden sich noch Reste solcher Hügelgräber. Von den früher vorhandenen 13 Hügelgräber sind noch zwei vorhanden.