Seit nunmehr 75 Jahren besteht der RGZV Tonnenheide. Zuvor bestand jedoch schon seit Jahren eine lose Verbindung. Um das Vereinsleben im Orte zu aktivieren, Kameradschaft zu pflegen und vor allen auch wirtschaftlichen Nutzen aus einer Sache zu ziehen, wenn man bedenkt, dass ein Ei zu damaliger Zeit 5-8 Pfennige kostete, gründete man am 6. Februar 1925 den Geflügelzuchtverein Tonnenheide, welcher dann nach dem Kriege den Namen „Rassegeflügelzuchtverein“ annahm. Wirtschaftsgeflügel wurde vor und nach dem Kriege nur selten ausgestellt; in den letzten 35 Jahren gar nicht mehr.
Der erste Vorstand setzte sich in der Gründerversammlung wie Folgt zusammen:
Heinrich Spengemann – Vorsitzender
Fritz Spreen – Schriftführer
Heinz Gauting – Kassierer
Weitere Gründungsmitglieder waren Heinrich und Wilhelm Beerhorst sowie August und Wilhelm Buschmann. Vereinslokal ist bis heute noch Buschmann 96 (Dreisörner). Jetziger Pächter ist Wolfgang Rosenbohm. Hier sind auch die Vereinseigenen Ausstellungskäfige untergebracht, die bereits 2 Jahre nach der Gründung angeschafft wurden. Heute sind diese Käfige vollständig durch neue Käfige ersetzt.
Wenn eingangs von Kameradschaft berichtet wird, so ist dieser Punkt besonders heute noch aktuell. Zum anderen standen früher auch Ausflüge auf dem Programm. Wenn zunächst nur Halbtagsfahrten unternommen wurden, so ist heute sogar von mehrtägigen Reisen ins Ausland zu berichten.
Im Jahr 1950 gründete der damalige Vereinswirt August Buschmann eine Jugendgruppe, der er dann auch jahrelang als Jugendobmann vorstand. Diese Jungen im Alter von 10 – 18 Jahren pflegten schon damals eine gute Freundschaft, so dass es heute die tragenden Stützen des Vereins sind. So wird es heute auch als selbstverständlich angesehen, die Jugendarbeit bis jetzt und auch in Zukunft nach Kräften zu fördern.
War in der Geflügelzucht von Wirtschaftlichkeit die Rede, so spielte besonders vor und gleich nach dem Kriege diese eine große Rolle. Das Ausstellungsbild war geprägt von landläufigen Hühnerrassen (ca. 75 %), die in erster Linie den Ertrag brachten. Den Rest bildeten Gänse und Enten (ca. 10 %), Zwerghühner und Tauben. Wenn dabei auch noch Qualität, sprich Schönheit , oberstes Ziel war, so ist den damaligen Pionieren nach 65 Jahren, gemessen am heutigen Leistungsstand, noch nachträglich zu danken. Dem Besucher stellt sich allerdings in den letzten Jahren ein fast umgekehrtes Bild, in dem auch die Voliere mit Ziergeflügel nicht mehr fehlt.
Das der RGZV Tonnenheide mit zu den stärksten Vereinen im ehemals und noch heutigen Teilkreisverband Lübbecke (Minden-Lübbecke) gehört, ist hier noch nachzutragen. Die Ausstellungszahlen weisen auf Kreisverbandsschauen von ca. 170 – 300 Tieren den 1. bis 5. Rang von insgesamt 24 Vereinen auf. So konnten dann auch an Tonnenheider Züchter vom Blauen Band Hannover über Siegerbänder auf Überregionalen und Kreisschauen vergeben werden. In den Jahren 1962 und 1963 hatte der Verein sogar den Wilhelm Reeker Gedächtnispreis bekommen.
Eine der ersten Kreisverbandsausstellungen hatte der RGZV bereits am 7. und 8. November 1931 bei Buschmann 96 mit 696 Tieren, was für damalige Verhältnisse ein Rekord war. Auch gleich nach dem Kriege erklärten sich hiesige Züchter bereit, die Verbandsausstellung durchzuführen. So stellten sich 1950, wobei der Verein seinen 25. Geburtstag feierte, den Preisrichtern 1265 Tiere. Diese Ausstellung war wiederum die größte. Als man 1963 bei der Firma Grabenkamp in der neu erstellten Halle die Kreisverbandsausstellung zum dritten Male durchführte und diese mit 2235 Tieren beschickt war, stellte der damalige Landesverbandsvorsitzende Belz Erntebrück fest, dass dieses eine der größten Kreisschauen im Bundesgebiet sei. Ausstellungen der gefiederten Freunde, so ist im Protokollbuch nachzulesen, waren von 1926-1938 und von 1949 ununterbrochen bis jetzt.